Novartis Lehrling qualifiziert sich für die Internationale Chemieolympiade in Thailand
In ein paar Tagen geht es für Luca Schmutz, Lehrling im Bereich „Laborant/in EFZ Fachrichtung Chemie“ bei Novartis, auf in ein Abenteuer am anderen Ende der Welt: Vom 6. bis 15. Juli 2017 findet in Thailand die 49. Internationale Chemieolympiade statt, für die sich der 18 Jährige als einer der Gewinner der Schweizer Chemieolympiade (SwissCho) qualifiziert hat. Die SwissCho ist ein Wettbewerb für Jugendliche, deren Interesse für Chemie über den Mittelschulstoff hinausgeht. Im Rahmen dieses dreistufigen Qualifikationswettbewerbes setzte sich Luca Schmutz als einer der vier Goldmedaillengewinner gegen 312 andere Schülerinnen und Schüler durch. Novartis.ch hat das Chemietalent zu einem Interview getroffen um zu erfahren, was einen jungen Menschen so sehr an der Chemie fasziniert und was er gerne in seiner Freizeit tut.
Das grosse Finale in Thailand rückt immer näher. Hast du dir zu Beginn der SwissCho schon Gedanken darüber gemacht, dass du eventuell einer der Vertreter für die Schweiz werden könntest?
Ich habe bereits im letzten Jahr an der SwissCho teilgenommen und eine Silbermedaille gewonnen. Daher dachte ich mir schon, dass es cool wäre, dieses Jahr Gold zu holen und somit in das Finale einziehen zu dürfen. Aber in erster Linie ging es mir darum, diesen spannenden Event nochmal mitzuerleben.
Wie können wir uns diesen Event vorstellen? Wie läuft das ab?
Ganz zu Beginn macht jeder Teilnehmer einen Multiple-Choice-Test. Diesen darf man mit allen Hilfsmitteln wie beispielsweise dem Internet lösen. Die einzige Bedingung ist: Man muss nach drei Stunden fertig sein. Aus diesem Multiple-Choice-Test kommen dann die besten 50 Resultate in die Zentralprüfung an der Universität Bern, die ebenfalls drei Stunden dauert. Davon schaffen es wiederum die 16 Besten ins Finale. Das Finale dauert eine Woche und findet an der ETH Zürich statt. In dieser Zeit hat man Vorlesungen und „Praktische Elemente“ im Labor. Am letzten Tag geht es dann an die grosse Abschlussprüfung.
Was fasziniert dich an der Chemie?
Ich finde es cool zu sehen, dass etwas Neues entsteht, wenn zwei Stoffe zusammen kommen. Es interessiert mich, diese Reaktionen zu begreifen und die Gesetzmässigkeiten dahinter zu verstehen. Allgemein interessieren mich naturwissenschaftliche Phänomene und die Erklärungen dahinter, warum sie existieren.
Wodurch wurde dein Interesse an der Chemie geweckt?
Eine entscheidende Rolle hat dabei ein Experiment in der Sekundarschule gespielt: Mein Lehrer hat damals mehrere Gefässe aufgestellt und sie mit Flüssigkeit befüllt. Dann hat er jeweils eine andere Flüssigkeit hinzugegeben und in den Gefässen hat sich die Farbe verändert. Eins war plötzlich rot, das andere grün und wieder eins gelb. Das hat mich damals total fasziniert und ich wollte unbedingt wissen, wie das funktioniert.
Warum hast du dich für eine Ausbildung als Chemielaborant bei Novartis entschieden?
Durch dieses Farbexperiment in der Sekundarschule wurde wie gesagt mein Interesse für Chemie geweckt. Anschliessend war ich aber erst ein Jahr an der Kantonsschule und habe festgestellt, dass mir das zu theoretisch ist. Ich wollte einfach mehr Praxiserfahrung sammeln. Somit fiel mein Entschluss, eine Lehre zu beginnen. Da man das in St. Gallen, wo ich her komme, nicht so gut machen kann wie in Basel, und ich gerne auch zu einer grossen Firma wollte, fiel meine Wahl am Ende auf Novartis. Hier lerne ich wirklich viel und arbeite an verschiedenen spannenden Projekten mit.
Womit verbringst du deine Freizeit, wenn du gerade nicht mit der Ausbildung oder einer Chemieolympiaden beschäftigt bist?
Ich fahre gerne Longboard und beschäftige mich mit Fotografie. Am liebsten fotografiere ich Landschaften oder Tiere – das finde ich echt spannend. Und vor kurzem habe ich als Leiter bei einem christlichen Musical mitgeholfen: Da haben wir mit Kindern und Jugendlichen eine Woche lang ein Musical einstudiert und es am Ende der Woche vorgeführt.
Und weisst du schon, wie es bei dir nach der Ausbildung weiter geht?
Nach der Ausbildung möchte ich gerne an der ETH in Zürich Chemie studieren. Dafür muss ich aber erst noch eine Passerelle machen.
Wir drücken dir die Daumen für das Finale in Thailand! Wirst du denn auch Zeit haben, das Land und die Kultur näher kennenzulernen?
Vielen Dank! Ja, das werde ich. Das Ziel dieser internationalen Olympiade ist es ja auch, die verschiedenen Kulturen zusammenzubringen. Insgesamt werden wir zehn Tage da sein und nur an zwei dieser zehn Tage werden Prüfungen geschrieben. Für den Rest der Zeit sind einige Ausflüge und Veranstaltungen geplant.